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Westafrika 2005 - 2006 Bericht 7 Westsahara, Marokko 26. Januar - 11. Februar 2006
Route
Westsahara: Guerguarat – Dakhla – Laâyoune
Marokko: Tan-Tan – Bouizakarne – nordöstlich durch den Antiatlas – Tafraoute – Aoulouz – Agouim – Tizi-n-Tichka – Demnate – Bin-el-Ouidane – Naour- Khénifra – Azrou – Meknes – Tetouan – Ceuta
Spanien: Algeciras – Almeria – Barcelona
Frankreich: Perpignan – Nîmes - Valence – Chambéry
Schweiz: Genf – Bern - Emmenmatt
Westsahara (Marokko)
Die Westsahara wird von Reisenden meist möglichst rasch durchquert, da diese sehr eintönig und flach ist. Im südlichen Teil gibt’s jedoch herrliche, fast weisse Dünen und Sandstrände, weiter nördlich sieht es oftmals aus wie auf dem Mond. Aus früheren Zeiten sind grosse Teile der Westsahara vermint und es darf nicht abseits der Strassen gefahren werden. An der Küste gibt es einige gestrandete Schiffe zu sehen. Nördlich von Laâyoune fanden wir einen schönen Strand, wo wir uns auf Anhieb sehr wohl fühlten. Wir waren ganz für uns alleine und verbrachten dort zwei Tage mit langen Spaziergängen am Strand bei wolkenlosem Himmel, blauem Meer und weissem Sand.
Unterwegs im Gebirge Marokkos
Uns zog es weg von jeglichen touristischen Gegenden, hinein ins Atlasgebirge. Im Anti Atlas fanden wir schöne Pisten durch palmenbewachsene Täler und über sanfte kurvenreiche Hügel. Nur ab und zu stiessen wir auf Nomaden mit ihren Schaf- und Ziegenherden, ansonsten Natur pur! Wir wählten eine Route, welche uns nicht über den Hohen Atlas führen, sondern möglichst unten in den Tälern hindurch führen sollte. Trotzdem kamen wir auf über 2'700 m über Meer und mussten durch Schnee und Schneematsch fahren. Auch im Mittleren Atlas lag noch Schnee und die Temperaturen nachts waren doch empfindlich kalt für uns. Hier waren wir froh über die Standheizung in unserem Toyota!
Die Bergbevölkerung im Atlas lebt sehr bescheiden und ist eine der ärmsten Regionen Marokkos. Trotz rauhem Klima versuchen die Bauern mit ihren Terrassenpflanzungen das Möglichste aus dem kargen Boden zu erwirtschaften. Leider werden zu viele Bäume und Sträucher einfach abgeholzt, ohne dass wieder neue Bäume aufgeforstet werden. Diese Rodungen und Übernutzungen haben verheerende Folgen für das natürliche Gleichgewicht.
Die wenigen Male, welche wir zum Tanken und Einkaufen in grössere Orte fuhren, bleiben uns nicht in guter Erinnerung. Die marokkanische Mentalität machte uns zu schaffen und wir zogen es vor, immer wieder rasch weiter zu fahren. Je nördlicher wir fuhren umso schwieriger wurde es, geeignete Übernachtungsplätze zu finden. So liessen wir uns wieder einmal auf einem Campingplatz nieder, wo wir dann besonders die heisse Dusche genossen.
Ceuta – Algeciras mit der Schnellfähre
In Ceuta besorgten wir uns vor dem marokkanischen Zoll das Fährticket. Gemäss Auskunft des marokkanischen Ticketverkäufers hätten wir die Schnellfähre um 17.30 Uhr an jenem Abend erreichen sollen. Doch weit gefehlt! Er hatte uns die Zeitverschiebung von einer Stunde verschwiegen und so war ein Erreichen dieser Fähre für uns unmöglich. Wir ärgerten uns, dass wir einmal mehr auf einen hinterlistigen Trick reingefallen waren und bis um 23.00 Uhr auf die nächste Fähre warten mussten!
Die Überfahrt war recht unruhig und wir waren froh, dass wir nach einer Stunde bereits in Algeciras anlegten. Nach über vier Monaten verliessen wir den afrikanischen Kontinent mit vielen unvergesslichen Erinnerungen. Um Mitternacht mochten wir keinen Campingplatz mehr suchen und übernachteten gleich im Hafengelände.
Das sonnige, jedoch noch nicht ganz frühlingshafte Wetter begleitete uns durch Spanien und Frankreich bis zurück in die Schweiz.
Rückblick und Ausblick
Unsere Westafrikareise hat uns um viele Erfahrungen reicher gemacht. Landschaftlich gesehen sind wir voll auf unsere Rechnung gekommen! In Marokko beeindruckte uns das Atlasgebirge, die mit Palmen bewachsenen Täler, abwechselnd mit den vielen Steinwüsten. Da Marokko dicht besiedelt ist, fanden wir manchmal kaum mehr einen ruhigen Platz, wo wir ungestört bleiben konnten. Oft wurden wir von den Einheimischen „belagert“, was für uns schon an Belästigung und Unverschämtheit grenzte. Hingegen in Mauretanien gibt es noch viele unberührte Gegenden, wo wir uns zurückziehen konnten. Die schönen Wüsten-Touren hier haben uns besonders gut gefallen und wir genossen die Stille der Wüste. Sobald wir jedoch in besiedelte Gegenden kamen, war es auch hier vorbei mit der Ruhe. In Mali faszinierte uns das Leben der Einheimischen entlang der breiten Flüsse Niger und Senegal. Das Treiben rund ums Wasser ist vielfältig und abwechslungsreich. Burkina Faso hat landschaftlich eher wenig zu bieten. Nebst einigen kleinen Nationalparks ist das Land meist flach und mit niedrigen Sträuchern bewachsen. Ghana unterscheidet sich wesentlich von den vorhin erwähnten Ländern, da hier grösstenteils tropisches Klima herrscht. Dichter Urwald machte uns ein ‚wildes Campen’ oft fast unmöglich. Gerne hätten wir das Meer und den schönen Strand länger genossen. Doch aufgrund der vielen Mücken und dem hohen Risiko an Malaria zu erkranken, zogen wir es vor, rasch wieder nordwärts zu fahren.
Die persönlichen Erlebnisse mit der afrikanischen Bevölkerung waren vielfältig, interessant und lehrreich. Gerne denken wir an die herzlichen Begegnungen zurück und werden noch oft über Dies und Das schmunzeln. Das Erleben anderer Kulturen ist für uns eine Bereicherung und manchmal auch eine Herausforderung.
Für unsere Westafrikareise hat sich unser Toyota Landcruiser bestens bewährt. Doch für die Weiterreise entspricht er nicht unseren Vorstellungen und Anforderungen. Zurück in Europa machen wir uns nun auf die Suche nach einer geeigneten Lösung.
Herzlichen Dank allen, die uns auf irgendeine Weise begleitet und unterstützt haben.